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Mittelmeer 1909, S. 421

Notabile. MALTA. 66. Route. 421 mykenischen Kultur (S. 486). Eingang (Zutritt 6 d.) in der Catacomb
Street, 5 Min. von der Endstation der Straßenbahn (S. 417).

Die S. 418 gen. Eisenbahn verbindet Valletta mit Notabile
(Wagen s. S. 417). Auf den langen Tunnel unter Floriana folgen
die Stationen Hamrun, Misida, Birchircara und Attard (7km).
Etwa 10 Min. nördl. von Attard (Alb. Melita) liegt der Palast
S. Antonio (1625), ehemals Sommersitz des Großmeisters, jetzt des
Herzogs von Connaught (Zutritt zu dem sehenswerten Garten ge-
stattet). Die Straße vor dem Palast führt weiter nach (3km) Musta,
mit eigenartiger Kirche, deren riesige Kuppel (Durchm. 36m)
1853-64 ohne Baugerüst gewölbt worden ist.

11km Notábile oder Città vecchia (H. du Point de Vue,
in aussichtreicher Lage vor dem Stadttor, P. 7-8 Sh.), vom Volke
noch arabisch Medina (Stadt) genannt, der Bischofssitz und die
alte, bereits seit der Römerzeit befestigte Hauptstadt der Insel,
mit 7500 Einwohnern.

Vom Hauptbahnhof (Notabile Station) führt ein Fahrweg zu
der Piazza Sakkaja, auf dem Hügelrücken zwischen der Altstadt
und der (südl.) Vorstadt Rábato. Von hier gelangt man durch die
Porta dei Greci zu der 1697-1702 erneuten Kathedrale S. Paolo
(Church of St. Paul), vor deren Portal wie zur Zeit des Ordens
Kanonen aufgepflanzt sind. In dem prächtigen Innern viele Marmor-
grabplatten von Malteser Rittern; schönes Chorgestühl (1480). Von
der Strada dei Bastioni, hinter der Kirche, weite Aussicht.

An der Museum Road, unweit der Piazza Sakkaja, steht ein
1881 ausgegrabenes römisches Haus, jetzt zum Museum umgebaut,
mit Mosaikböden, Statuen, Bronze- und Glassachen (Trkg. 3 d.). —
Nebenan, auf der Esplanade, schöner Blick auf Musta, die Stadt-
mauer von Notabile und auf das freundliche grüne Tal am Fuß des
Imtarfahügels, mit Kasernen und der Endstation (Museum Station)
der Eisenbahn, die unter Notabile im Tunnel hinführt.

Die Pfarrkirche S. Paolo, an der Piazza Parrocchiale in der
Vorstadt Rabato, steht über einer Höhle, in welcher der Apostel
Paulus (S. 416) nach der Legende während der drei Monate seines
Aufenthaltes gewohnt hat. Die nahen Katakomben des h. Paulus
und das Coemeterium S. Agathae, die man von der Kirche durch
die Strada S. Cataldo und Str. S. Agata erreicht, sind aus vor-
christlicher Zeit (Trkg. 3 d.).

Nordwestl. von Notabile liegen die Colline di Bingemma oder Bing-
Hills (239m), mit phönizischen Felsengräbern und einem Küstenfort. —
Von der Naval Signal Station (258m), bei Casal Dingli, dem höchsten
Punkt der Insel, 3km s.w. von Notabile, überblickt man die ganze Insel-
gruppe und sieht rings um Malta das Meer fluten. — 3km südl. von
Notabile liegt bei dem Verdala-Palast (1586), einem Sommersitz der Groß-
meister (jetzt des Gouverneurs), das Boschetto, ein großer öffentlicher Gar-
ten (Wagen s. S. 417). — 7km s.ö. bei Casal Krendi (Wagen s. S. 417) die
wohl durch Erdbeben entstandene 40m tiefe Schlucht Makluba, mit üppiger
Vegetation; von hier 20 Min. westl. die S. 420 gen. vorgeschichtlichen